Höher, schneller, weiter? Die vergessene Kunst, einfach 'genug' zu haben

Innehalten. Wertschätzen. Genügen finden. EinfachLeben

 

Wie ein Porsche auf der Überholspur rasen wir durchs Leben, getrieben von dem Gedanken: schneller, weiter, höher, besser. In einer Welt, die ständig nach mehr strebt, ist es leicht, sich im endlosen Zyklus des Wünschens und Begehrens zu verlieren. Wir jagen nach dem nächsten großen Erfolg, der nächsten Beförderung, dem nächsten Kauf – immer in der Hoffnung, dass das nächste Ziel uns die Erfüllung bringt, die wir suchen. Doch oft vergessen wir dabei, innezuhalten und einen Blick auf den Weg zurückzuwerfen, den wir bereits zurückgelegt haben.

 

Was wären unsere Gedanken, wenn wir nun ernsthaft krank würden? Was wäre uns dann wichtig? Wären wir immer noch so besessen von dem nächsten Projekt, der höheren Position, mehr Gehalt, dem besseren Auto?

 

Letzte Woche war der Sterbetag meiner jüngeren Schwester, ein sehr schwieriger Tag für mich. Jedes Jahr sind es Tage, an denen ich über das Sterben nachdenke, was im Leben wirklich wichtig ist – Tage, an denen ich einfach dankbar bin, hier sein zu dürfen, gesund zu sein, eine wunderschöne, gesunde Familie zu haben und Liebe geben und empfangen zu können, das Leben zu spüren. An diesen Tagen bin ich nachdenklicher und lerne, alles zu schätzen, was sonst so selbstverständlich ist.

 

Ich bin DANKBAR.

 

Die Kunst der Dankbarkeit liegt darin, den Fokus von dem, was uns fehlt, auf das zu verschieben, was wir bereits besitzen. Es geht darum, den Wert in dem zu erkennen, was wir haben, anstatt in dem, was uns fehlt. Dies kann unser Leben auf tiefgreifende Weise bereichern und uns ein Gefühl von Frieden und Zufriedenheit schenken, das durch äußeren Erfolg allein schwer zu erreichen ist.

 

Dankbarkeit ermutigt uns, die Schönheit in den kleinen Dingen zu erkennen – sei es in einem Lächeln, einem Sonnenuntergang, der Wärme einer Umarmung oder der Kraft eines liebevollen Blickes. Sie ermöglicht es uns, unsere bereits erreichten Ziele zu wertschätzen, unsere Arbeit und unsere Fähigkeiten anzuerkennen sowie auch die Leistungen der Menschen um uns herum zu schätzen. Dankbarkeit lehrt uns, selbst in schwierigen Zeiten das Gute zu sehen und stärkt dadurch unsere Resilienz. Indem wir dankbar sind, lernen wir, das Leben in seiner ganzen Fülle zu schätzen, ohne ständig nach mehr zu streben.

 

Aber wie praktizieren wir Dankbarkeit im Alltag? Ein einfacher Anfang kann ein Dankbarkeitstagebuch sein, in dem wir täglich drei Dinge aufschreiben, für die wir dankbar sind. Diese Praxis kann unsere Perspektive verändern und uns helfen, mehr Freude im Hier und Jetzt zu finden aber auch zu verstehen was wir alles auf die beine stellen.

 

Die Herausforderung der Dankbarkeit besteht darin, sie zu einem beständigen Teil unseres Lebens zu machen, nicht nur in Momenten des Überflusses, sondern gerade auch in Zeiten der Knappheit. Sie zu kultivieren bedeutet, aktiv eine Haltung der Wertschätzung und des Staunens gegenüber dem Leben einzunehmen.

 

Ich ermutige dich, damit zu beginnen, nicht nur nach dem zu streben, was vor dir liegt, sondern auch das zu schätzen, was bereits erreicht ist. Denn in der Wertschätzung dessen, was wir haben, liegt der wahre Reichtum.

 

Reflexionsaufgabe: Nimm dir heute einen Moment Zeit, um über drei Dinge in deinem Leben nachzudenken, für die du zutiefst dankbar bist. Wie haben diese Dinge dein Leben bereichert?

 

 

 

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